Sozialstation Horb auch in Krisenzeiten in Horb, Empfingen und Eutingen im Einsatz

Die größte Herausforderung ist es, eine möglichst reibungslose Versorgung auch unter extrem schwierigen Bedingungen zu gewährleisten. Markus Barth, Pflegedienstleitung

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Sozialstation Horb sind auch in Zeiten der Corona Pandemie täglich in den Gemeinden Horb, Eutingen und Empfingen mit allen Teilorten im Einsatz. Die Sozialstation Horb versorgt ihre Kunden zuverlässig – und ganz besonders auch in Krisenzeiten.

Vor 8 Wochen war noch nicht absehbar was auf unser Land zukommt. Nun hat uns diese neuartige Viruskrankheit und Krise in allen Bereichen des Lebens im Griff. Dies gilt auch für den Bereich der ambulanten Pflege. Die größte Herausforderung ist es, eine möglichst reibungslose Versorgung auch unter extrem schwierigen Bedingungen zu gewährleisten. Gerade im ambulanten Bereich werden überwiegend Patienten und Klienten versorgt, die zur höchsten Risikogruppe gehören; sei es durch ein entsprechend hohes Alter oder Krankheiten wie z.B. eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung oder Diabetes Mellitus. Neben den gewohnten Schutzmaßnahmen wie regelmäßige Händedesinfektion und Schürzen bei der körpernahen Pflege, verwenden die Pflegekräfte grundsätzlich einen Mund-Nasen-Schutz und Einmalhandschuhe bei der Pflege. Abstand halten ist zwar das Gebot der Stunde, dieses lässt sich aber in der Pflege nicht immer umsetzen. Deshalb sind die erweiterten Schutzmaßnahmen unerlässlich, zum einen für den Schutz der Patienten und andererseits zum Schutz für die Mitarbeiter.

Viele Patienten der Sozialstation sind gerade jetzt noch mehr vereinsamt, weil sie nur noch sehr selten oder gar keinen Besuch mehr bekommen. Der Hausbesuch der Schwester, des Pflegers oder der hauswirtschaftlichen Mitarbeiterin ist momentan oft der einzige soziale Kontakt am Tag. Dafür sind die Patienten sehr dankbar, weil sie weiterhin die Unterstützung und Hilfeleistung der Sozialstation bekommen. Den Mitarbeitern und den Leistungskräften wird gerade jetzt sehr oft durch Anrufe sehr wertschätzend zurückgemeldet, dass die betreuten Patienten sehr froh sind, weiterhin die erforderliche Pflege und Unterstützung im privaten Haushalte zu bekommen. Einige Patienten haben die Hausbesuche vorübergehend ausgesetzt, das ist auch völlig in Ordnung. Täglich macht die Sozialstation Horb durchschnittlich über 300 Hausbesuche, bei denen notwendige Grundpflege, medizinische Leistungen und Unterstützung bei der Haushaltsführung erbracht werden.

Die Ausstattung an Schutzausrüstungen für die Pflegekräfte, um eine sichere Versorgung für die Patienten und für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewährleisten, ist nun deutlich besser als noch vor zwei Wochen. Hier hat der Landkreis erheblich zu einer flächendeckenden Ausstattung von Schutzausrüstungen für die Pflegeeinrichtungen beigetragen.

Innerhalb der Räumlichkeiten der Sozialstation werden die Kontaktzeiten so kurz wie möglich gehalten. Was telefonisch zu regeln ist, wird telefonisch erledigt. Besprechungen und Fortbildungen finden vorerst keine statt. Im Bereich der Pflege fällt dies allerdings sehr schwer, weil Beziehung und soziale Kontakte sehr elementar sind. Das Mobiliar im Dienstzimmer wurde so umgestellt, dass die Abstandsreglung von 1,5 bis 2 Meter eingehalten werden kann. Entsprechend den geltenden Verordnungen müssen die Tagespflegen "Ulrika Nisch" und "St. Anna" leider noch weiterhin geschlossen bleiben. Die Betreuungsgruppen in Horb, Empfingen, Eutingen und Talheim sind zum Schutz der Gäste ebenfalls bis auf weiteres ausgesetzt.

Wir sind sehr dankbar für das umsichtige und besonnene Verhalten aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bereich der Pflege und der Hauswirtschaft. Diesen gebührt höchste Anerkennung, Dank, Wertschätzung und Respekt. Ebenfalls erweist es sich als sehr gut, dass innerhalb der katholischen Spitalstiftung zwischen der ambulanten und den stationären Einrichtungen ausgeholfen wird, wo Not ist und Mangel herrscht. Eine in der Stiftung auch schon Jahrhunderte lang gepflegte Tradition, die letztlich auch wieder den betreuten Personen zu Gute kommt.

Bedanken möchte sich die Sozialstation unter den momentan schwierigen Bedingungen für die gute Zusammenarbeit mit der niedergelassenen Ärzteschaft, den Apotheken, Sanitätshäusern und den Autohäusern vor Ort.

Keiner weiß wie sich alles weiter entwickeln wird, und niemand kann sichere Prognosen für die Zukunft abgeben. Als kirchlicher Pflegedienst in einer christlichen Kirche wissen wir uns von Gott, dem Schöpfer der Welt auch in unsicheren Zeiten getragen und vertrauen unsere Arbeit, unsere Mitarbeiter und Patienten ihm an, das gibt auch wieder Kraft und Mut an jedem neuen Tag hoffnungsvoll nach vorne zu schauen.